Demokratiescouting will gelernt sein

Ein Wochenende voller Demokratiebildung

Zweimal im Jahr veranstaltet das Team des Projekts “Die Verfassungsschüler” ein persönliches Qualifizierungswochenende für die Demokratiescouts des aktuellen Jahrgangs. Dieses Wochenende, vom 02.-04. März zum Beispiel, treffen sich alle Demokratiescouts und das Projektteam in Bielefeld für eine dreitägige Qualifizierungsreise. Michael, Regionalkoordinator des Projekts für Berlin, gibt persönliche Einblicke wie diese Wochenenden wirklich ablaufen. 

Diese Wochenendseminare sind für mich ein persönliches Highlight. Fachleute aus Schulen, Jugendzentren und allem, was dazwischen liegt, treffen sich und lernen, wie sie Jugendliche mit dem Thema Demokratiebildung besser erreichen können.  Drei Tage lang lernen die Demokratiescouts aus Sachsen, Berlin und NRW sich selbst sowie die Struktur unseres Projektes kennen. Es ist eine schöne Mischung aus Teambuilding, theoretischen Grundlagen und viel praktischer Übung. Die Workshops thematisieren zum Beispiel “Identität und Pluralismus”, beschäftigen sich mit dem Umgang mit Ideologien, Diskriminierung und Gleichwertigkeit oder stellen Methoden für den Block “Interessen und Beteiligung” vor.

Die Tage sind lang, aber es ist unglaublich erfüllend zu sehen, wie aus einer Gruppe von Einzelpersonen in unglaublich kurzer Zeit ein Team wird. Ich persönlich finde es großartig zu sehen, welche Synergieeffekte sich zwischen den Teilnehmer:innen ergeben. Demokratiescouts sind im Allgemeinen hochmotivierte und begeisterungsfähige Verantwortungsträger:innen in ihren eigenen individuellen Wirkungskreisen. Es ist genial zu sehen, wie ihre Augen aufleuchten, wenn sie erkennen, dass sie nicht allein sind und tatsächlich Teil einer Gemeinschaft von Einflussnehmer:innen sind. Natürlich geht es dabei nicht nur um Spaß. Wir müssen Herausforderungen angehen, vor denen andere Pädagog:innen zurückschrecken: 

  • Wie spricht man eigentlich mit Jugendlichen über systemische Diskriminierung oder Ideologien der Ungleichwertigkeit?  
  • Wie fördert man den Willen zur Veränderung und den Gemeinschaftssinn?  
  • Wie bitte sollte man Jugendliche, die nicht die besten Erfahrungen in der Schule gemacht haben, für etwas so potenziell Langweiliges wie das Grundgesetz begeistern?  
  • Wie kann man Schritt für Schritt demokratische Kompetenzen aufbauen?  
  • Und natürlich auch: Was tue ich, wenn die Jugendlichen auf einmal ihre eigenen Meinungen haben?  

"Für mich geht es auch häufig um Mut. Selbst mit Mut zu denken, den Mut in anderen zu erwecken, den Mut in Chancen zu denken, den Mut zum Wagnis, den Mut zum Scheitern... Das ist etwas, das nicht nur im Bildungssystem herausfordernd ist, sondern in unserer heutigen Gesellschaft überhaupt!"

Beeindruckend finde ich immer wieder, dass alle Teilnehmer:innen spätestens am Ende des Wochenendes Feuer und Flamme für ihren Projekteinsatz sind. Denn hier zeigt sich ebenfalls: Demokratie wird nicht vererbt, sie wird gelernt! 

Michael Veale
Regionalkoordinator Berlin E-Mail
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