“Es ist schön, wenn die eigene Meinung zählt.” - Die Demokratiekonferenzen 2023
Demokratiekonferenzen 2023:
“Krisen? Mach was draus! ”
Unter diesem Motto kamen Mitte März über 100 Schüler:innen jeweils in Leipzig und Düsseldorf zusammen und diskutierten gemeinsam zu aktuellen politischen Themen, um dann daraus demokratisch politische Forderungen zu erarbeiten und über diese abzustimmen.
Die Demokratiekonferenzen gehen diesen März schon in die zweite Runde, denn auch im vergangenen Jahr wurden die Konferenzen von der Vodafone Stiftung Deutschland gemeinsam mit Teach First Deutschland und dem CAP der LMU München organisiert. Unter dem Motto „DoDemocracy – Krise? Mach was draus!“ trafen sich am 13.03.2023 und 17.03.2023 Schüler:innen zwischen 14 und 21 Jahren, um gemeinsam einen demokratischen Abstimmungsprozess zu durchlaufen.
In Leipzig und Düsseldorf spürt man am Morgen die Aufregung der Jugendlichen deutlich. Mit so vielen unterschiedlichen jungen Menschen kommen auch unsere Verfassungsschüler:innen selten zusammen. Hier und da wird gegiggelt, nervös in die ausgeteilten Arbeitsmappen geschaut, vorfreudig die ersten Snacks verdrückt und mit Spannung die Begrüßung und die Perfomance der beiden Künstler von RebellComedy erwartet. Hany und Khalid sorgen in beiden Städten für eine aufgelockerte Stimmung und heimsen viele Lacher ein.
Nachdem der Tag mit einer großen Portion Witz und Leichtigkeit gestartet ist, beginnt die wirkliche Arbeit: Alle Jugendlichen teilen sich in vier Gruppen auf, die verschiedene Themen fokussieren. Die vier Schwerpunkte sind Diversity, Mental Health, Sicherheit und Klima, hier werden nun die jeweiligen Pläne der Politik (z.B. die aktuelle Diversitystrategie für die Bundesverwaltung) gemeinsam besprochen und kritisch bewertet. In allen Gruppen ist nach einer ersten Kennlernphase wirkliches Interesse zu spüren und nachdem die Schüler:innen sich in Kleingruppen Gedanken machen, lauschen alle bei der Vorstellung im Plenum. Die jungen Menschen versuchen hingebungsvoll ihre Gruppe von ihren Ideen und Meinungen zu überzeugen. Warum Krisen und Herausforderungen in allen Teilbereichen auch eine Chance für Fortschritt, Reflektion und Dialog sein kann, wird in den Diskussionen deutlich. Einige Jugendlichen bringen auch ihre eigenen Erfahrungen und Geschichten ein und zeigen auf, warum die Themen für sie selbst relevant sind.
“Wir in Neukölln kennen uns mit Diskriminierung aus. Alle denken hier gäbe es nur Randalierer, aber das stimmt nicht.”
Es war spannend zu beobachten, wie die Jugendlichen viele kreative Gedanken und Vorschläge entwickelten, wie leidenschaftlich sie sich für besondere Themen einsetzen und wie ihre eigenen Erfahrungen und Expertise in die Forderungen einflossen. In drei intensiven Arbeitsphasen wurden so innerhalb kürzester Zeit neue Vorschläge für aktuelle Politik erarbeitet und die Perspektive von jungen Menschen für Politiker:innen verankert.
“Jugendliche und Kinder brauchen mehr Aufklärung, worum es in der Politik geht, um sich eine Meinung bilden zu können. Man muss erstmal wissen, dass man Mitspracherecht hat und die eigene Stimme gehört werden kann.”
Das Highlight (neben dem Mittagsbuffet und den coolen Eventlocations) war für viele die große Abstimmung am Ende der Veranstaltung. Auf der großen Bühne und wieder mit allen Jugendlichen vereint, stellten einige stellvertretend für ihre Gruppe die finalen Forderungen vor und alle gemeinsam stimmten ab, ob diese Forderung in das Gesamtpaket aufgenommen werden sollte. Mit grünen, gelben und roten Karten bewaffnet, ließen sich die Schüler:innen von den meisten Ideen überzeugen. So stand in beiden Städten am Ende des Tages ein präziser, demokratisch erarbeiteter Forderungskatalog, der bei der Abschlussveranstaltung in Berlin im Juni an Bundespolitiker:innen übergeben werden soll.
Tauche in die Demokratiekonferenzen ein
Weitere Einblicke ermöglicht auch der Blogbeitrag der Vodafone Stiftung.